Im gesunden Auge bilden die Ziliarkörper das sogenannte Kammerwasser (in der Grafik weiss dargestellt). Dieses versorgt und schützt sowohl Linse als auch Hornhaut. Das Kammerwasser bewegt sich dafür langsam an der Linse vorbei durch die Pupille nach aussen zur Hornhaut. Dann fliesst es im Kammerwinkel ab und wird in die Blutbahn zurückgeführt.
Beim Glaukom steigt der Innendruck in den Augenkammern, meist weil der Abfluss des Kammerwassers nicht mehr richtig funktioniert. Die allermeisten Betroffenen leiden unter einem sogenannten primären Offenwinkel-Glaukom. Dabei kann das Kammerwasser wegen Ablagerungen am Kammerwinkel nicht richtig abfliessen. Ein Glaukom kann aber auch aus anderen Gründen, zum Beispiel sekundär durch eine Verletzung oder andere Erkrankungen, entstehen.
Das Kammerwasser wird fortlaufend produziert. Kann es nicht richtig abfliessen, staut es sich auf. Dadurch steigt der Innendruck im ganzen Auge. Wenn der Druck im Augeninneren grösser wird als der Druck in den Blutgefässen, werden die feinen Blutgefässe abgeklemmt. Dann kann das Auge nicht mehr mit genügend Nährstoffen und Sauerstoff versorgt werden.
Auf Dauer werden die Zellen im Auge beim Glaukom also nicht mehr richtig mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Bei fortschreitender Erkrankung beeinträchtigt der erhöhte Druck auch den Bereich des zentralen Sehens und den Sehnerv. Im schlimmsten Fall kann das zur Erblindung führen. Das Ziel der Behandlung ist es, den Augeninnendruck zu senken.
In der Netzhaut werden die Lichtimpulse und Farbwahrnehmungen verarbeitet und ans Gehirn weitergeleitet. In einem gesunden Auge nehmen über 120 Millionen Sinneszellen (Zapfen und Stäbchen) die Lichtimpulse wahr. Die meisten davon befinden sich in der Makula, der Mitte der Netzhaut. Unzählige kleinste Blutgefässe versorgen die Netzhaut mit Sauerstoff und Nährstoffen.
Die feinen Blutgefässe in der Netzhaut werden durch dauerhaft zu hohe Blutzuckerwerte geschädigt. Dann bildet der Körper neue Adern. Doch junge Blutgefässe sind undicht; sie müssen erst reifen, bevor sie die Blutversorgung tatsächlich verbessern. Durch die undichten, jungen Blutgefässe kann ein so genanntes Makulaödem entstehen, also die Ansammlung von Gewebewasser im Auge. Mit Medikamenten kann man die Neubildung von Gefässen hemmen.
Überzuckerung führt nicht nur zur Bildung neuer Blutgefässe, sie führt auch zu einer Entzündung. Damit reagiert der Körper auf Gewebeschäden. Dies ist prinzipiell eine hilfreiche Reaktion, wenn die Schäden zum Beispiel durch Krankheitserreger hervorgerufen wurden. Im Auge richten die Entzündungen aber nur noch mehr Schaden an. Mit Steroiden kann man die Entzündungsreaktionen aber behandeln.
Es ist von Patient zu Patient unterschiedlich, ob das diabetische Makulaödem vor allem durch die Neubildung von Blutgefässen oder durch eine Entzündung hervorgerufen wird. Deshalb sprechen manche Patient*innen besser auf die eine oder die andere Therapie an. Wichtig ist, dass die Erkrankung möglichst früh effektiv behandelt wird, denn unbehandelt führt sie zu Sehverlust bis hin zur Erblindung.
Im gesunden Auge produzieren unterschiedliche Drüsen einen Tränenfilm. Er wird bei jedem Wimpernschlag über das Auge verteilt und verhindert das Austrocknen. Der Tränenfilm besteht aus Schichten mit verschiedenen Komponenten. Durch sie verteilt sich der Tränenfilm über das gesamte Auge, versorgt die Hornhaut mit Nährstoffen und Sauerstoff und bildet eine Barriere zur Umgebungsluft.
Die Augen werden trocken, wenn der Tränenfilm gestört ist. Dafür gibt es zwei Hauptursachen: Es wird zu wenig Tränenflüssigkeit produziert oder zu viel davon geht durch Verdunstung verloren. Das passiert, wenn sich die Zusammensetzung der Tränenflüssigkeit ändert und die äussere Schicht durchlässiger wird. Das Auge wird trocken und fängt an zu jucken oder brennen.
Wenn der Tränenfilm 'zerreisst', werden die Zellen auf der Oberfläche des Auges nicht mehr genügend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt und es entsteht eine Entzündung. Längerfristig schädigt das die dortigen Zellen. Das Auge brennt, juckt und wird rot. Es fühlt sich an, als hätte man einen Fremdkörper im Auge.
Ist der Tränenfilm über längere Zeit 'zerrissen', trägt die Hornhaut dauerhaften Schaden davon. Sie wird nicht mehr genug mit Nährstoffen und Antikörpern versorgt und Krankheitserreger dringen ein. Das führt zu einer Vernarbung der Hornhaut, die das Sehvermögen beeinträchtigt. Trockene Augen werden im Frühstadium mit Augentropfen und Salben behandelt, man kann aber auch den Tränenabfluss operativ verringern.
Je nach Produkt unterschiedliche Wirkstoffe, zunächst als Monotherapie einzusetzen
Falls initial gewählte Therapie nicht wirksam oder nicht verträglich, Wirkstoffwechsel oder Laserbehandlung
Bei nicht ausreichender Senkung des Augeninnendrucks durch Monotherapie: Umstellung auf Kombinationstherapie – bevorzugt als fixierte Formulierung, um die Adhärenz zu optimieren und ein Auswaschen des zuerst verabreichten Tropfen zu vermeiden
Laser-Trabekuloplastik (LT) als initiale, zusätzliche oder alternative Therapie zur medikamentösen Behandlung des primären Weitwinkelglaukoms
Verstärkt den Kammerwasserausfluss durch das Trabekelwerk und reduziert so den intraokulären Druck
Am häufigsten verwendete Laserverfahren: Selektive SL (SLT) und Argon-SL (ALT) mit vergleichbarer Wirksamkeit
Option, wenn allein mithilfe medikamentöser Therapien oder einer Laserbehandlung die Erhaltung der Sehfähigkeit im an Glaukom erkrankten Auge unwahrscheinlich ist
Trabekulektomie als häufigste Glaukom-Operation schafft alternativen Abflusskanal zwischen der Vorderkammer und dem Subkonjunktival-Raum zur langfristigen Kontrolle des Augeninnendrucks; beinhaltet u.a. die Öffnung der Bindehaut und die Präparation eines Skleradeckels und geht mit gewissen Risiken wie Blutungen, Entzündungen und Infektionen einher
Mikroinvasive Verfahren als Alternative zu konventionellen Filtrationsoperationen mit besserem Sicherheitsprofil und schnellerem Genesungsprozess assoziiert